Restaurierungsmaßnahmen an der Rektoren-Portrait Sammlung der Universität zu Köln
Das Projekt umfasste die Durchführung von Konservierungs-, Restaurierungs- und Präventivmaßnahmen an der Sammlung der Rektoren-Portraits der Univeristät zu Köln (https://rektorenportraits.uni-koeln.de/) und wurde 2017/2018 durchgeführt. Die Sammlung besteht aus 47 Porträts, auf denen die Rektoren der Universität von 1919 bis heute dargestellt sind. Sie sind von unterschiedlichen, teils namhaften, Künstlern stilistisch und maltechnisch individuell gestalltet. Die Werke hängen im Rektorat und Altem Senatssaal der Universität.
Zunächst wurde der Zustand aller Porträts evaluiert und Dringlichkeit, Umfang, Art und Kosten von konservatorischen, restauratorischen und präventiven Maßnahmen ermittelt.
Viele Gemälde zeigten typisch altersbedingte Schäden und Beeinträchtigungen wie unzureichende Bildträgerspannungen, die zum Teil zu Deformierungen im Gewebe geführt hatten sowie lose und festhaftenden Schmutzablagerungen, die die ursprüngliche Farbwirkung, das Tiefenlicht und den Oberflächenglanz verändern und beeinträchtigen. Weiterhin fanden sich häufig Schädigungen in Form von Alterscraquelés (Rissbildung in der Malschicht), leichten Lockerungen und Abhebungen, Fehlstellen, Breibungen und Kratzern in den Bildschichten und den Zierrahmenfassungen sowie alte Retuschen und durch die Rahmenfassung geschraubte Aufhängungen. Die Art der Einrahmung entsprach in der Regel nicht den heutigen konservatorischen Standards (ausgepolsterte Rahmenfälze, Befestigung mit flexiblen Federblechen, Fixierung der Gemälde gegen Verrutschen im Zierrahmen, Abstandshalter zur Wand, Sicherung von Keilen). Auch waren keine Rückseitenschutze vorhanden, die einen gewissen Schutz vor den Auswirkungen von mechanischen Belastungen, wechselhaftem Raumklima (verstärkte Craquelébildung, Bildschichtlockerungen) und rückseitigen Verschmutzungen bieten.
Für den zukünftigen, guten Erhalt der Sammlung, zur Vermeidung von weiteren Schädigungen sowie aus ästhetischen Gründen wurde die Durchführung konservatorisch-pflegerischer Maßnahmen (Sicherung und Pflege der vorhandenen Substanz), restauratorischer Maßnahmen (Verbesserung der Ästhetik und Annäherung an die ursprünglich intendierte Bildwirkung) sowie präventiver Maßnahmen (schützende und vorbeugende) Maßnahmen an allen Gemälden empfohlen.
In der Umsetzung wurden im Rahmen der konservatorischen Maßnahmen Bildträger nachgespannt, Deformationen reduziert oder entfernt, Staub- und Schmutzablagerungen abgenommen und Farbschichtlockerungen gefestigt. Als präventive Schutzmaßnahmen wurden die Aufhängungen verbessert, die Gemälde nach aktuellen Standards sachgerecht gerahmt und Rückseitenschutze angefertigt und angebracht. Als ästhetische Maßnahmen wurden Fehlstellen, Bereibungen und Kratzer durch Kittungen und Retusche geschlossen, was eine wesentliche positive Auswirkung auf das Erscheinungsbild sowohl der einzelnen Gemälde als auch auf die Gesamtwirkung der Sammlung hatte.
Die Maßnahmen wurden größtenteils im Atelier durchgeführt. Bei sehr empfindlichen Werken oder geringem Maßnahmenumfang wurden die Arbeiten vor Ort durchgeführt, um einen Transport zu vermeiden.